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Anfang 1990 zeigten die politischen Veränderungen in der DDR deutliche Wirkung auf Inhalte und Gestaltung des Fernsehens der DDR. Der bis dato staatliche Einfluss ließ nach und veränderte insbesondere die Berichterstattung. Direktübertragungen von Volkskammertagungen und Rund-Tisch-Gesprächen gehörten nun zum ständigen Programm. Im Vorgriff auf den Beitritt der DDR zur BRD wurde der Sender im Februar 1990 in „DFF“ (Deutscher Fernsehfunk) umbenannt.

Der Anfang vom Ende:
Auflösung des Staatlichen Komitees für Fernsehen beim Ministerrat der DDR
(30.11.1989). Das Fernsehen erhält mit Hans Benzien einen neuen Intendanten.
Umbenennung:
Das Fernsehen der DDR wird in Deutscher Fernsehfunk (DFF) umbenannt 
(14.03.1990)
Kostenexplosion:
Die Fernsehgebühren werden von 10 auf 19 Mark angehoben...!
(01.10.1990)
Mühlfenzelei:
Mit dem Anschluss der DDR an die BRD tritt Artikel 36 des „Einigungsvertrages“ zur Abwicklung der DDR-Medien in Kraft 
(03.10.1990)
Das Letzte aus Adlershof:
Vom 16.10.1990 - 31.12.1991 sendet nur noch ein Kanal, die „DFF-Länderkette“, danach gehen die Lichter aus. Über 15.000 Mitarbeiter waren von 1990-1991 entlassen worden...


Die beiden Programme sendeten noch bis zum 15. Dezember 1990, dann wurde das 2. Programm eingestellt und mit lokalen Beiträgen der Struktur des BRD-Fernsehens einverleibt, das Rest-Programm wurde in „DFF-Länderkette“ umbenannt, – ein unattraktiver Name, dem das Provisorium nur zu deutlich anhaftete.... Eine Kommission für die so genannte „Abwicklung“ des Adlershofer Fernsehens unter Leitung des bayrischen Rundfunkbeauftragten Rudolf Mühlfenzel (siehe weiter unten) arbeitete effektiv an der Zerschlagung gewachsener Fernsehstrukturen. Das Ergebnis war die Einstellung des Programms der „DFF-Länderkette“ am 31. Dezember 1991. Schon im Vorhinein waren die eigenständige Produktion von Fernsehfilm und Fernsehdramatik auf ein Minimum reduziert worden, ganze Abteilungen waren entlassen worden, auch das Fernseh-Ensemble mit Schauspielern und Regisseuren erhielt keine Chance.

Die Sendeinhalte waren bereits nach und nach denen des BRD-Fernsehens angepasst worden. Nur wenige Sendungen konnten sich ab 1992 in den regionalen Programmen von MDR (Mitteldeutscher Rundfunk), ORB (Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg) und NDR (Norddeutscher Rundfunk) erhalten, – das „Sandmännchen“, „Außenseiter - Spitzenreiter“ und „Visite“ sind die einzigen Sendungen, die auch zehn Jahre nach der Liquidierung des Adlershofer Senders noch im Programm zu finden sind.


ZUR PERSON: RUDOLF MÜHLFENZL Der ehemalige Fernseh-Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks (BR), Rudolf Mühlfenzel, Sohn eines Kirchenmusikers, kam am 30. November 1919 in München zur Welt. 1937 ging nach Abschluß des Gymnasiums zur Wehrmacht. Als Offizier wurde er im Laufe des Krieges zweimal schwer verwundet.
Nach seinem Studium der Geschichte, Volkswirtschaft und Zeitungswissenschaft an der Universität München begann Mühlfenzel 1948 seine journalistische Laufbahn bei Radio München – dem Vorläufer des BR – als Leiter des Wirtschaftsfunks.
1961 begann sein Aufstieg im Bayrischen Rundfunk, er wurde Leiter der Gruppenredaktion Wirtschaft Funk/Fernsehen. 1964 stieg er zum Hauptabteilungsleiter auf, 1969 wurde er Chefredakteur Fernsehen beim BR und blieb es bis 1983. Anschließend engagierte er sich als Direktor der Pilotgesellschaft für Kabelkommunikation beim Aufbau des Privatfernsehens. 1986 wurde er Präsident der Landeszentrale für neue Medien.
1990 wurde der schon pensionierte Medienprofi – auf Drängen von Helmut Kohl – zum Rundfunkbeauftragten der neuen Bundesländer ernannt. Im Wirtschaftsbeirat der Union war der Ludwig-Erhard-Preisträger bis zu seinem Tod im Jahre 2000 aktiv.
Ein interessanter Artikel zum Thema findet sich auch auf SPIEGEL-Wissen unterhttp://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?titel=%22Wehe+den+Besiegten%22&id=13501473


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